Gewaltfreie Kommunikation im Coaching: Schaffe einen sicheren Raum mit integrativer Sprache
In unserer Arbeit mit Menschen, müssen wir vor allem eins lernen : Kommunikation!
Wenn du diesen Artikel liest, stehst du vielleicht am Anfang deiner spannenden Reise als Coachin oder Therapeutin & eins kann ich dir direkt mitgeben : eines der wichtigsten Werkzeuge, die du in deinem Repertoire haben solltest, ist die gewaltfreie Kommunikation.
Aber was genau ist das und wie kannst du sie nutzen, um einen sicheren und wertungsfreien Raum für deine Klienten zu schaffen? Lass uns eintauchen!
Was ist gewaltfreie Kommunikation?
Gewaltfreie Kommunikation (GFK) ist eine Methode, die darauf abzielt, Bedürfnisse und Gefühle ohne Anklage, Kritik oder Urteil auszudrücken. Es geht darum, eine Verbindung auf Augenhöhe herzustellen und Missverständnisse oder Konflikte zu vermeiden. Klingt in der Theorie manchmal selbstverständlicher, als es dann in der Praxis ist. Woran das liegt? Wir sind Menschen.. wir haben schlechte Tage und sind auch als Coaches oder Therapeuten nicht frei von eigenen Triggern. Anstatt also das Thema gewaltfreie Kommunikation einfach als gegeben hinzunehmen und uns zu verurteilen, wenn es dann doch nicht so geklappt hat, wie wir gehofft haben, lass uns das ganze mal als Skill betrachten, den wir erlernen können - und müssen.
Warum ist GFK im Coaching so wichtig?
Stell dir vor, du sitzt in einem Raum mit einem Klienten, der dir sein tiefstes Inneres offenbart. In solchen Momenten ist es unerlässlich, dass du als Coach eine Atmosphäre des Vertrauens und der Sicherheit schaffst. Denn je sicherer wir den Raum halten, desto sicherer fühlt sich für unseren Klienten die eigene Transformation an.
GFK hilft dir dabei, genau das zu tun. Durch das Vermeiden von Urteilen und das aktive Zuhören kannst du deinem Klienten das Gefühl geben, gehört und verstanden zu werden. Du siehst ihn wirklich.
Wie wir das gezielt trainieren können? I got you, woman!
Tipps für einen sicheren und wertungsfreien Raum
Aktives Zuhören: Es geht nicht nur darum, die Worte zu hören, sondern auch die Emotionen und Bedürfnisse dahinter zu erkennen.
Beispiel: Wenn dein Klient sagt: "Ich fühle mich überfordert", könntest du antworten: "Es klingt, als ob du gerade viel Druck verspürst. Was belastet dich am meisten?"
Vermeide Urteile: Jeder Mensch hat seine eigene Geschichte. Anstatt sofortige Lösungen oder Ratschläge zu geben, versuche zuerst, die Perspektive deines Klienten zu verstehen.
Beispiel: Statt zu sagen: "Du solltest einfach mehr entspannen", könntest du fragen: "Was hindert dich daran, dir Pausen zu gönnen?"
Offene Fragen stellen: Diese Fragen ermöglichen es deinem Klienten, tiefer in seine Gefühle und Gedanken einzutauchen.
Beispiel: Statt zu fragen: "Hast du darüber nachgedacht?", könntest du fragen: "Wie fühlst du dich in Bezug auf diese Situation?"
Empathie zeigen: Zeige Verständnis für die Gefühle und Bedürfnisse deines Klienten.
Beispiel: Wenn dein Klient von einer schwierigen Situation erzählt, könntest du sagen: "Das klingt wirklich herausfordernd. Wie hast du dich dabei gefühlt?"
Klare Grenzen setzen: Es ist wichtig, von Anfang an klare Grenzen zu setzen, damit sich beide Parteien sicher fühlen.
Beispiel: "Ich bin hier, um dir zuzuhören und dich zu unterstützen. Wenn es Themen gibt, über die du nicht sprechen möchtest, lass es mich wissen."
Integrative Sprache: Der Schlüssel zur Verbindung
Die Verwendung einer integrativen Sprache hilft, eine Atmosphäre des Vertrauens und der Offenheit zu schaffen. Es geht darum, eine Brücke der Verbindung zu bauen, anstatt Mauern des Urteils. Du lädst deine Klienten ein, anstatt vorzugeben, welches sie in ihrem State of Power lässt.
Integrative Sprache: Wording-Beispiele
Statt "Du machst immer..." könntest du sagen: "Mir ist aufgefallen, dass es manchmal vorkommt, dass..."
Anstatt "Das ist falsch" könntest du formulieren: "Ich sehe das anders, lass uns darüber sprechen."
Statt "Du solltest..." könntest du vorschlagen: "Hast du schon einmal darüber nachgedacht, ... zu versuchen?"
Anstelle von "Das ist kein großes Problem" könntest du sagen: "Ich verstehe, dass dies für dich wichtig ist. Lass uns gemeinsam eine Lösung finden."
Die Macht unserer Worte
In der Tiefe unserer Kommunikation liegt eine unglaubliche Kraft verborgen – die Macht unserer Worte. Jedes Wort, das wir aussprechen, trägt eine Energie mit sich, die das Potenzial hat, zu heilen, zu trösten, zu inspirieren, aber auch zu verletzen oder zu entmutigen. In der Welt des Coachings und der Therapie wird diese Macht besonders deutlich. Ein einfühlsames Wort kann den Unterschied ausmachen, ob sich die Klienten verstanden und unterstützt fühlen oder ob sie sich zurückziehen und verschließen.
Die Art und Weise, wie wir kommunizieren, spiegelt nicht nur unsere Gedanken und Gefühle wider, sondern beeinflusst auch direkt das Wohlbefinden und die Emotionen anderer. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, achtsam mit unseren Worten umzugehen.
Achtsamkeit in der Kommunikation bedeutet, sich der Wirkung bewusst zu sein, die unsere Worte auf andere haben können, und bewusst zu wählen, was und wie wir sprechen.
In einer Zeit, in der die Kommunikation oft überhastet und oberflächlich ist, erinnert uns die gewaltfreie Kommunikation daran, innezuhalten und unsere Worte mit Bedacht zu wählen.
Denn in jedem Moment haben wir die Wahl: Nutzen wir die Macht unserer Worte, um Brücken zu bauen, Verständnis zu fördern und Heilung zu unterstützen? Oder lassen wir zu, dass unsere Worte Barrieren errichten und Missverständnisse schaffen?
Lasst uns die Verantwortung für unsere Worte übernehmen und sie als Werkzeug für positive Veränderung und tiefe Verbindung nutzen. Denn in der Achtsamkeit unserer Kommunikation liegt der Schlüssel zu wahrer Verständigung und echtem Wachstum.
Gilt übrigens auch für die Kommunikation mit unserem Partner oder der eigenen Familie ;)